Projekt Fahrradwohnwagen

Inspiriert von einem deutschen YouTuber, konstruierte ich einen Fahrradwohnwagen.

 

Die Umsetzung des Projektes war sehr spannend. Ich lernte viel dabei und natürlich, wie im Camperleben üblich, benötigte die Umsetzung etliches an Improvisation.

 

Hier ein paar technische und weitere Informationen zum FaWoWa (Fahrradwohnwagen):

 

Rahmen:

Dieser besteht aus quadratischen Aluprofilen. Der Boden aus 2x2cm Profilen, der Rest aus 1.5x1.5cm Profilen.

 

Boden und Wände/Dach:

Der Boden besteht aus einer 10 mm und die Wände/Dach aus 6 mm Polycarbonat Platten. Diese wurde mit Farbe angestrichen (analog der Farbe des Campers ;-) ).

 

Isolation/Innenausbau:

Der ganze Wagen ist mit 15mm Styropor isoliert, ausser der Boden. Dort hat man sowieso eine Isomatte. Der Boden könnte jedoch immer noch isoliert werden ohne Weiteres. Über die Styropor-Isolation wurde danach Filz aufgezogen, was der enormen Gemütlichkeit dient.

Auf der Deichselseite ist eine längliche Ablage von ca. 50cm eingebaut. Dort kann allfälliges Material wie Kocher, Gaskartouchen, Campingstuhl etc. verstaut werden.

An verschiedenen Stellen befindet sich Netzablagen z.B. für das Badezeugs oder Kleider.

Auch ein Tablar ist vorhanden welches schnell verstellbar ist. Es dient als Ablage oder im hochgezogenem Zustand (in der Nacht), als Sichtschutz für das vordere Fenster.

 

Deichsel/Kupplung:

Die Deichsel ist eine Weber Originaldeichsel inkl. Originalkupplung. Ein Schwergewicht beim Bau lag auf der sicheren Befestigung der Deichsel. Diese wurde verlängert und mit 6 Gewindeschrauben sicher mit dem Anhänger verbunden. Fahrtechnisch genial. Der Hänger läuft perfekt spurtreu wie eine eins.

 

Am Fahrrad selber musste ein längerer Schnellspanner verbaut werden, damit die Weber Kupplung (bis 80kg Zuggewicht zugelassen) perfekt passte. 

 

Fahrwerk/Reifen:

Das Fahrwerk stammt von der Firma Hinterher in München. Diese sind auf den Veloanhängerbau spezialisiert und wahrscheinlich Europaweit führend dort drin. Ich habe eine Stahlachse verbaut. Die Räder werden mit einem Steckadapter fixiert. Die Räder sind 16 Zoll mit speziellen Ballon Pneus von Schwalbe Typ Big Apple welche perfekt dämpfen. Gefahren wird mit 2 Bar Druck.

 

Fenster/Belüftung:

An zwei Seiten gibt es Bullaugen, welche von innen geöffnet werden können. Aussen ist jeweils ein Moskitonetz verbaut. Die Originalgläser habe ich durch Kunststofffenster ersetzt. Sei es von der Optik aber auch vom Gewicht her.

Auf der Stirnseite befindet sich eine fix verbaute Plexiglasscheibe, welche nicht geöffnet werden kann.

Zudem ist vorne unten ein PC Lüfter installiert, welcher Lärmbedingt entkoppelt ist und über drei Stufen eingestellt werden kann. Er wird via USB betrieben. Bei der höchsten Stufe hört man praktisch nichts. Er soll auch die durch die Atemluft anstehende Luftfeuchtigkeit verringern.

 

Beleuchtung:

Hinten sind zwei Rücklichter montiert, welche mit Batterie betrieben werden. Dazu kommt oben in der Mitte ein starkes Blinklicht (kann auch auf Dauerlicht umgestellt werden), welches auch tagsüber für gute Sichtbarkeit für die anderen Verkehrsteilnehmer sorgt. Dieses wird ebenfalls durch Batterien betrieben. Vorne sind zwei Katzenaugen in Silber aufgeklebt. 

Innen ist eine 10 Meter LED-Lichterkette verbaut welche mit Batterien oder mit USB betrieben werden kann. Zusätzlich ist an der Innendecke von Olight die Bulb verbaut welche helles Licht gibt. Sie ist magnetisch und kann so einfach montiert werden.

 

Stromanschluss:

Der Anhänger hat einen Stromanschluss inkl. 10 Meter Stromkabel mit CEE Adapter für den Stromkasten auf dem Campingplatz.

 

Masse aussen:

Länge: 197 cm

Breite: 98 cm mit Räder (abnehmbar), 84 cm ohne Räder

Max: Höhe ab Boden auf Räder: 130 cm

 

Masse innen:

Länge: 190 cm

Breite: Max. 80 cm

Sitzhöhe: 100 cm

 

Gewicht:

Das Leergewicht beläuft sich auf ca. 35 Kg.

 

Investitionen an Zeit und Geld:

Das verbaute Material hat einen Gesamtwert von ca. CHF 2750.-. Die Bauzeit betrug knapp 145 Stunden. Dazu kommen sicher noch gut 20 Stunden an Recherche im Internet inkl. Bestellung des Materials sowie die Abholung in Deutschland (inkl. Verzollung versteht sich). Ein Teil des verbauten Materials ist in der Schweiz nicht oder nur zu horrenden Preisen erhältlich. Darum musste etliches Material importiert werden.

 

Unten findest du weitere Bilder vom Bau und von der 1. Ausfahrt.