Jura Herbsttour 2019


 

Am 25.10. bis 27.10.2019 stand gemäss Prognose ein perfektes Herbstwochenende vor der Türe. Aus diesem Grund plante ich eine Juratour im Schweizer und im Französischen Teil. Mit dem Womo-Führer "Mit dem Wohnmobil durchs Französisch Jura" plante ich den Teil im Französischen Jura.

Ein primäres Ziel der Tour war die Übernachtung auf dem Chasseral. Das war schon lange ein Traum von mir. Wer den Chasseral nicht kennt im Jura, sollte dies unbedingt mal nachholen. Die Aussicht von dort ist nur schwer zu toppen in der Schweiz.

Jura Herbsttour 2019 (Karte Google Maps)
Jura Herbsttour 2019 (Karte Google Maps)

Am Freitag nach der Arbeit machte ich mich auf den Weg via Biel, über Orvin nach Saint-Imier. Den Anfahrtsweg vom Bielersee aus kannte ich bereits von den diversen Velotouren. Nichts Spezielles, relativ steil und gut ausgebaut. Die hintere Auffahrt kannte ich bislang nicht. Diese ist abenteuerlicher und landschaftlich schöner. Die Strasse ist vielfach ab der Mitte fast nur noch einspurig (aus Sicht Wohnmobil). Es hat jedoch viele Ausweichstellen welche die Auffahrt massiv erleichtern. Am Freitagabend war das Verkehrsaufkommen sehr klein.

Oben auf dem Chasseral angekommen, war gerade der Sonnenuntergang in vollem Gange.

Das Restaurant vom Hotel war an diesem Wochenende das letze Mal am Abend noch offen bevor es in die Winterpause ging für das Personal. Tagsüber ist es nach wie vor geöffnet bis 17:00 Uhr. Das Restaurant war praktisch leer. Ich genoss bei sensationeller Aussicht ein feines Fondue.

Fonduehappening auf dem Cahsseral
Fonduehappening auf dem Cahsseral

Das Übernachten im Wohnmobil auf dem Parkplatz des Restaurants ist verboten und wird auch gebüsst (Verbotszeichen vor dem Hotel beachten!). Diese Information wurde auf Nachfrage des Personals im Restaurant bestätigt. Sie empfehlen jedoch als Alternative einen Platz weiter unten. Diesen bezog ich dann auch für die Übernachtung. Mit ein bisschen Phantasie lässt sich doch immer ein Plätzchen für eine ruhige Übernachtung finden.

 

Die Nacht selber war einmalig und sehr ruhig (einzelne Autos bis ca. 23.00 Uhr). Die Temperaturen waren jedoch auf dieser Höhe (1600 MüM) nach Sonnenuntergang im Sinkflug bis auf 4 Grad. Mit Heizung im Wohnmobil zum Glück kein Problem. 

Der Sternenhimmel in dieser Nacht war schlicht sensationell und schön zu beobachten durch die Dachluke. Leider war es nicht möglich mit dem iPhone diesen einzufangen...

 

Gegen 4 Uhr kam dann doch noch mässiger starker Wind auf. Vorher war es sehr angenehm. Nur eine leichte Brise wehte über den Kamm. Mit dem stärkeren Wind kamen auch die Geräusche... Die hinteren Schmutzfänger machten ein regelmässiges Geräusch bei jedem Windstoss, da diese gegen den Abwassertank und den Reifen schlugen. Dieses Problem ist nun mit einer Fixierung gelöst...

 

Am nächsten Morgen wollte ich mir den Sonnenaufgang nicht entgehen lassen und fuhr zurück auf den Parkplatz beim Restaurant.

Die Wartezeit bis zum Sonnenaufgang hat sich gelohnt:

Der Chasseral ist auch ein Top Wander-Revier.

Ich setzte die Tour Richtung Saint-Imier fort wo ich frisches Brot kaufte für das Frühstück.

Mein Ziel war der offizielle Stellplatz (N47° 05' 08.03" E6° 42' 08.5") von wo aus man zu Fuss an den Saut du Doubs wandern kann. Die Stellplätze sind schräg und benötigen Keile. Am besten solche wie diese von keile.ch.

Das Wetter an der Sonne war sehr angenehm und warm. Ideal um endlich zu frühstücken.

Die Wanderung selber dauert ca. 30 Minuten und beträgt in etwa 160 Höhenmeter auf. Am besten nimmt man den asphaltierten Weg, sollte es nicht trocken sein.

Unten am Fluss hat es verschiedene Plattformen von wo aus man eine gute Sicht auf den Wasserfall wie den Zufluss hat.

Weiter ging es zum Aussichtspunkt Belvédère du Moine. Dieser befindet sich nach dem scheinbar sehr guten Restaurant (Parkplatz randvoll) am Ende der Strasse. Der Parkplatz ist ideal um an der Krete Wanderungen zu unternehmen. Im Wald hat es einige Tische mit Bänken. Ideal für ein Picknick.

Ich merkte mir diesen Platz für eine allfällige Übernachtung. Der Ort Ouhans hat jedoch noch eine zweite Attraktion: Die Source de la Loue.

Es gibt zwei Wege dorthin: Der eine ist offiziell und schön breit. Also auch für grosse WoMo's befahrbar. Der andere Weg ist nur einspurig befahrbar und hat keine Ausweichstellen. Da ich die erste verpasste, lotste mich das Navi zu genau dieser Anfahrt. Wie es nicht anders sein konnte, kam gerade in dem Moment ein grosser Traktor mit einem riesen Anhänger auf mich zugefahren. Tja was nun. Gemäss Schweizer Recht (ich war jedoch in Frankreich und EU-Recht kenne ich nicht...) hat sowieso immer das grössere Fahrzeug und erst recht dasjenige mit Anhänger Vortritt.

Ausweichstellen gibt es dort keine. Wir blieben einen Moment stehen und prüften beide eine Möglichkeit zum Ausweichen. Schnell war klar, dass er nicht ausweichen konnte mit Anhänger.

Er deutete mir eine mögliche Ausweichstelle an. Diese ging neben der Strasse steil runter und führte nach wenigen Metern wieder steil nach oben. Zum Glück hatte ich ein Fahrzeug, mit welchem dieses Manöver machbar war. Mit einem normalen Camper wäre das nicht möglich gewesen und ich hätte mindestens 500 Meter zurücksetzen müssen. Dies rückwärts bergauf um diverse Kurven...

Die Auffahrt von meiner Ausweichstelle war so steil, dass ich den Allrad sowie die Untersetzung einlegen musste. Mit dieser konnte ich mich problemlos aus der misslichen Lage befreien und erreichte so den Parkplatz der Quelle ohne weitere ungewollte Fahrmanöver.

Da ich zeitlich sehr früh dran war, Sonnenaufgang sei dank, fuhr ich weiter zur nächsten Attraktion der Source du Lison

Der Zugang zum Parkplatz stellt keine Probleme dar und Platz hat es auch genug für Camper.

Vom Parkplatz (N46° 58' 02.8" E6° 00' 38.0") kann man diverse Sehenswürdigkeiten innerhalb jeweils 5-10 Minuten Fussweg bequem erreichen. Nebst der Source du Lison auch die Quelle sowie eine Grotte.

Gemäss dem WOMO-Führer gibt es im Ort Nans-Sous-Sainte-Anne einen Stellplatz. Mir hat dieser aber nicht zugesagt obwohl er schön gelegen ist. Einige Weissware war schon dort. Ich hatte keine Lust mich dort zwischen die Hecken zu quetschen.

Darum steuerte ich für die Übernachtung wieder die Aussichtsplattform vom Belvédère du Moine an. Dort angekommen war nicht mehr viel los und ich hatte eine ruhige Nacht.

Diese Tour war ein krönender Abschluss des Herbsts 2019 bevor wir in den Winter starten.

Text:

A. Soltermann

Bilder sind alle aufgenommen mit einem iPhone 8.