Frankreich - Spanien - Portugal Tour August & September 2020 Teil 2


Gefahrene Strecke des 2. Teils der Reise.

Gefahrene Strecke 2. Teil. Quelle: Google Maps
Gefahrene Strecke 2. Teil. Quelle: Google Maps

Nach der Suche nach einem schönen Übernachtungsplatz wurde ich in Sao Martinho do Porto fündig. Der Ort liegt an einer tollen Bucht. Der Camping Baja Azul ist nicht schön, jedoch perfekt gelegen, da er nur 100 Meter vom Strand entfernt ist. Die ersten Restaurants befinden sich gerade um die Ecke. Zudem war der Platz, inkl. Sanitäranlagen, sehr sauber gehalten, da tagsüber fast durchgehend gereinigt wurde aufgrund der Pandemie. 

Apropos Pandemie: Portugal ist zu diesem Zeitpunkt voll in der Corona-Pandemie angekommen. Es herrschten strenge Regeln auf dem Platz: Maskenpflicht, die Parzelle nebenan musste frei bleiben und beim Verlassen des Campings, musste ein vom Platz ausgestellter Ausweis dem Security-Mensch abgeben werden. Beim Eintritt musste man seinen Namen nennen, bekam den Ausweis zurück und konnte so wieder zu seinem Camper.

Natürlich musste auch mal während der Reise ein portugiesisches Gericht getestet werden: Porco Preto (Fleisch vom schwarzen Schwein). Dazu gab es super Beilagen. So lässt's sich leben. Auch die portugiesischen Weine schmeckten hervorragend. Das Restaurant Granada kann sehr empfohlen werden.

Im Hintergrund der Bucht sieht man vom Camping eine grosse Sanddüne. Diese war das Ziel des nächsten Tages. Via den Nachbarort Salir do Porto, einen Miradour und sowie einen Küsteweg, gelangte ich schlussendlich auf die Düne. 

Vom Meer ging es wieder landeinwärts Richtung Evora. Ein bisschen Kultur muss zwischendurch sein. Evora ist eine sehenswerte Stadt die auf einer Portugalreise mit eingeplant werden sollte.

Und nein, das Bild mit der "Loube" ist nicht von Bern...

Einer der Höhepunkte ist sicher der Besuch der Kathedrale inkl. Dachbegehung sowie dem Kreuzgang. 

Weiter ging es in die nächste Stadt. Wobei Stadt bei Monsaraz übertrieben ist. Es ist ein Dörfchen gelegen in Toplage auf einem Hügel umgeben von wunderschöner Landschaft.

Ein Stellplatz dort zu finden stellte sich als sehr einfach heraus.

Übernachtungsplatz in Monsaraz
Übernachtungsplatz in Monsaraz

Das Dörfchen ist wunderschön. Es hat eine tolle Burg mit einer Arena, in welcher bis heute leider noch Stierkämpfe stattfinden, schöne Gassen und Häuser sowie tolle Aussichten auf den Stausee Barragen de Alqueva unterhalb. Dieser Stausee ist mit 250 Quadratkilometern und einer Länge von 85 Km einer der grössten in Europa und sollte mich noch einige Kilometer weiter begleiteten.

In Monsaraz hat es diverse Restaurants sowie auch Weinkeller für allfällige Degustationen. Der Rundgang endete schlussendlich im Regen, welcher der Vorboten eines heftiges Gewitter über Monsaraz in dieser Nacht war.


Am Morgen früh ging ich erneut in das Städtchen und konnte weitere Eindrücke bei Sonnenaufgang festhalten.

Nach Monsaraz besuchte ich noch einige Plätze rund um den Barragen de Alqueva.

Die Kids flogen anstatt nach Reykjavik nach Lissabon. Dort holte ich diese ab, was sich mit dem Camper als einigermassen schwierig erwies aufgrund der div. Höhenbeschränkungen.

Doch schlussendlich fanden wir uns und quartierten uns auf dem Camping von Lissabon ein. Dieser ist sehr gut ausgestattet und gut gelegen. So konnten wir noch am selben Nachmittag Lissabon erkunden.

Von der angrenzenden Bushaltestelle fuhren wir in den Stadtteil Belém mit dem Hieronymuskloster, dem Torre de Belém und dem Denkmal der Entdeckungen. Von dort haben wir ein Tuktuk gechartet und sind über den Tejo zum Christo-Rei getuckert. Von der Plattform dieser Statue, welche man mit einem Lift erreicht, hat man eine geniale Aussicht auf die Brücke Ponte 25 de Abril.

Maria, so hiess die Tuktuk Fahrerin, lud uns nach 90 Minuten am Praça do Comécio ab. Von dort schlenderten wir durch die verschiedenen Fussgängerzonen bis wir eine Haltestelle unser Busslinie fanden und von dort zurück auf dem Camping chauffiert wurden.

Nach Lissabon waren Ferien angesagt. Auf Umwegen landeten wir schlussendlich wieder auf dem selben Stellplatz beim Praia Falesia wo wir noch eine Woche relaxen wollten. Das Ziel war es danach gemütlich zusammen wieder in die Schweiz zurückzufahren.

Doch Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung. Das BAG beschloss kurzfristig, dass Portugal auf die Risikoliste gesetzt wird. Die Schweizer Botschaft in Lissabon schrieb von Ausnahmezustand in Portugal. Von diesem haben wir, ausser vielleicht in Sao Martino do Porto, im Land nichts gemerkt. An der Algarve waren die Fallzahlen um ein Vielfaches kleiner als in der Westschweiz oder an die Schweiz angrenzenden Bezirke von Frankreich. 

So mussten wir die Tochter kurzfristig von Faro in die Schweiz ausfliegen, da sie sich die Quarantäne von 10 Tagen nicht leisten konnte aufgrund eines neuen Jobs. Wir ergatterten für sie einer der letzten "normalen" Rückflüge. Einige Schweizer mussten die Sonderflüge buchen und so einen happigen Aufpreis von einigen hundert Franken berappen.

Mit dem Camper hatten wir keine Lust in 2 Tagen 2200 Km quer durch Spanien und Frankreich zu hetzen nur um nicht in Quarantäne zu müssen. Aus diesem Grund haben wir die restlichen Tage genossen und durchquerten im Norden das Douro-Gebiet bevor wir Richtung Schweiz losfuhren.

Gut in der Schweiz angekommen, nach 7600 Km mehr auf dem Tacho, begaben wir uns in die vorgeschriebene Quarantäne, welche aufgrund von Homeoffice zum Glück kein Problem darstellte.

 

Abschliessend kann Portugal als sehr angenehmes Reiseland nur weiterempfohlen werden. Wer Natur und Kultur liebt, der fühlt sich sehr gut aufgehoben. Auch fühlte ich mich nie unsicher. Ich erlebte nicht eine komische Situation während diesen Wochen in diesem wunderbaren Land.

 

Auf portugiesisch heisst auf Wiedersehen "Adeus". Wir werden wieder kommen. 



Text:

A. Soltermann

Bilder sind alle aufgenommen mit einem iPhone 8.